In dem von 1917 bis 1963 als Polizeigewahrsam genutzten Zellentrakt im Herforder Rathaus begann in den
Jahren 1933 bis 1945 für zahlreiche Opfer des NS-Regimes ein weiterer Leidensweg.
Die von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen Inhaftierten wurden in der Polizeiwache durch die
Kriminalpolizei und Gestapo vernommen.
Für viele Menschen jüdischen Glaubens, Zwangsarbeiter, Zeugen Jehovas, politische Gefangene und andere waren die Zellen ein Ort der Ungewissheit und Angst, für manche von ihnen eine Station auf dem Weg in andere Haftanstalten, KZ- und andere Lager oder zum Todesurteil vor Gericht.
An diese Menschen und ihre Schicksale wird mit halbjährig wechselnden thematischen Ausstellungen im weitgehend originalgetreu erhaltenen Zellentrakt erinnert.
Der Zellentrakt ist seit 2005 ein lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit solchen dunklen Teilen der Geschichte im Raum Herford. Eine der Zellen dient als Gedenkstätte für die jüdischen Opfer aus Herford.