Auf den ersten Blick scheint es ein Freilichtmuseum wie viele andere im Lande zu sein. Aber wer sich hier näher umsieht, die plattdeutschen Urkunden liest oder den Erläuterungen der Museumsführer lauscht, merkt bald: Das ist ein ganz besonderes Museum. Es bewahrt und vermittelt in ganz eigener Form etwas von der Kultur und Geschichte dieser Region.
Das Mühlenhof-Freilichtmuseum Münster wurde 1969/60 gegründet und 1961 mit dem Wiederaufbau der Bockwindmühle aus dem Emsland eröffnet. Die Idee, ein solches Freilichtmuseum bäuerlicher und handwerklicher Kultur zu schaffen, hatte der damalige Verkehrsdirektor Theo Breider (1903-1993). Er verstand es, sein Vorhaben tatkräftig zu verwirklichen und dafür viele Helfer und Förderer in ganz Westfalen zu gewinnen.
Träger des Mühlenhof Freilichtmuseums ist bis heute der 1963 von Theo Breider ins Leben gerufene gemeinnützige Verein „De Boc-windmüel“ e.V. Bürger der Stadt Münster und Westfalen, u.a. Kaufleute, Handwerker, Betriebe, Schulen und Vereine setzten sich in freier Initiative für das Museum ein und tragen dazu bei, es lebendig zu erhalten und weiterzuentwickeln. Besucher werden sachkundig informiert und betreut.
Über 30 große und kleine historische Bauten wurden von ihren ursprünglichen Standorten ins Mühlenhof-Freilichtmuseum versetzt. Einige sind nach alten Vorbildern rekonstruiert. Im Inneren sind die Häuser mit historischem Sammlungsgut ausgestattet, das einen Eindruck von Lebensgewohnheiten und Arbeitsweisen der Menschen gibt, die hier einmal zu Hause waren.
Das Münsterland wie es früher war, hier kann man es anschaulich erfahren und erleben: Am Herdfeuer, im Gräftenhof des Großbauern, im rauchdurchzogenen Mühlenhaus, in der Landschule oder im Dorf laden.