Bertolt Brecht hat neben der Schauspielkunst die „Zuschaukunst“ zu einer der wichtigsten Künste des Theaters erklärt, die sich ebenso entwickeln lässt wie andere Künste und der Geschmack daran. Mit seiner Ausstellung Museum für Zuschaukunst. Theater: an art to go stellt sich das Theatermuseum der Landshauptstadt Düsseldorf deshalb bewusst auf die Seite der Theaterzuschauer.
Die Ausstellung greift die These auf, dass das Theater im Kopf des Zuschauers stattfindet. Sie führt den Besucher durch das Theater und zum Wesen des Theaters und kann es nur unter seiner Mitwirkung tun. Das kollektive Gedächtnis des Theaters – das Theatermuseum – steht zum Vergleich mit eigenen Theatererfahrung und -erinnerung bereit.
So werden unter dem Stichwort „KostümRausch“ Originalkostüme und Kostümentwürfen aus verschiedenen Epochen präsentiert, die die Wirkung des Kostüms als Medium von Darstellung und Verhüllung anschaulich und selbst erlebbar machen. Der „SpielRaum“ zeigt Bühnenbildentwürfe, technische Zeichnungen, Bühnenbildmodelle und Bühnenfotos und erklärt den Umgang mit dem Bühnenraum zu verschiedenen Zeiten. Schauspieler, Sänger und Tänzer der vergangenen 100 Jahre und ihre Präsentation in Ton- und Fotodokumenten sieht und hört der Besucher unter dem Stichwort „StimmBilder“. „Szenenwechsel“ stellt anhand von Szenen- und Probenfotos, Textbüchern und Regienotaten und -dokumenten die Probenarbeit und verschiedene Regiekonzepte aus wesentlichen Aufführungen des 20. Jahrhunderts vor.
Daneben verschaffen Angebote auf der SiT – der Studiobühne im Theatermuseum – die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theaterformen vom Puppentheater über das Erzähltheater bis modernen Theaterproduktionen. Workshops, Vorträge und spezielle Themen-Führungen ergänzen die Ausstellung.